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Frisches Fleisch für den Hund – das solltest du wissen

Fleisch versorgt deinen Hund mit Proteinen und Energie. Mit 60–80% Fleischanteil bei der Rohfütterung und 50–70% Fleischanteil in Kochrationen macht es den Hauptanteil im Hundenapf aus.

Die Frage, welches Fleisch für Hunde am besten ist, beschäftigt deshalb viele Hundehalter.
Wir geben Antwort auf diese und andere Fragen und verraten dir, worauf es bei der Auswahl ankommt.

Welches Fleisch ist für Hunde geeignet?

Ob Rind, Geflügel, Schaf und Ziege, Wild und Pferd oder auch Exoten wie Känguru und Strauß – die Auswahl an verschiedenen Fleischsorten im Handel ist groß. Welches Fleisch ist also gut für deinen Hund?
  • Entscheidend ist zunächst einmal, welches Fleisch dein Hund gerne frisst und gut verträgt.
  • Besteht dein Hund auf seinem Lieblingsgericht oder liebt er die Abwechslung? Auch in letzterem Fall solltest du das Fleisch von mindestens zwei Tierarten nicht an deinen Hund verfüttern – auch nicht als Kauartikel oder Leckerli! Vielleicht entwickelt er im Lauf seines Hundelebens ja eine Futtermittelallergie? Dann hast du so noch zwei Proteinquellen in der Hinterhand und kannst deinem Hund Fleisch füttern, dass er zuvor noch nie erhalten hat.
  • Das Fleisch von Wildschwein und Schwein darfst du nur gekocht an deinen Hund verfüttern. Roh kann es Träger des Aujeszky-Virus sein, Auslöser der für Hunde tödlichen Pseudotollwut. Durch Kochen wird das Virus inaktiviert.
Für meinen Hund nur das Beste! 
Du wünschst dir für deinen Hund eine artgerechte Ernährung? Dann sollte dir auch die Fütterung und Haltung der jeweiligen Futtertiere nicht gleichgültig sein! Suche nach Alternativen zum Schnäppchen aus dem Supermarkt: Es lohnt, beim örtlichen Metzger oder auf dem Wochen- bzw. Bauernmarkt nach Fleischteilen zu fragen, die optisch nicht den Anforderungen der zweibeinigen Kunden entsprechen, den vierbeinigen aber hervorragend schmecken. Und vielleicht kennst du ja einen Jäger, der hin und wieder Wildfleisch abzugeben hat?

Mager oder fett?

Das Fleisch verschiedener Tiere unterscheidet sich in seinem Fettgehalt:
  • Zu den eher mageren Fleischsorten zählt neben Pferd und Wild vor allem auch das Fleisch von Huhn, Pute oder Strauß.
  • Fetteres Fleisch liefern Ente, Gans, Rind, Schwein und Schaf.

Der Fettgehalt des Fleisches trägt entscheidend zur täglichen Kalorienzufuhr bei. Durch die Auswahl der richtigen Sorte kannst du das Futter dem Energiebedarf deines Hundes anpassen. Eine Übersicht über die Fettgehalte gängiger Fleischsorten findest du hier.
fettgehalt fleisch tabelle

Welches Fleisch ist für Hunde am verträglichsten?

Hochwertige Proteine liefert vor allem Muskelfleisch. Hochwertig bedeutet, dass dein Hund die Proteine aus der Nahrung gut verwerten und in körpereigene Stoffe umsetzen kann. Ein Maß dafür ist die sogenannte Verdaulichkeit.

Weniger verdaulich sind Fleischstücke mit reichlich Bindegewebe. Dazu gehört zum Beispiel das Kronfleisch (Zwerchfell) vom Rind, sehnenreiches Fleisch von der Putenkeule oder Zunge. Diese Fleischstücke werden oftmals zusammen mit Unterhaut gewolft und als Fleischpakete verkauft.

Bindegewebige Proteine gelangen teilweise unverdaut in den Dickdarm und werden dort von Bakterien abgebaut. Die dabei entstehenden Stoffe können starke Blähungen und weichen Kot verursachen und das Darmmikrobiom ungünstig beeinflussen. Sollte dies bei deinem Hund der Fall sein, gilt es, den Anteil an bindegewebsreichem Fleisch im Futter zu reduzieren.

Und was ist mit Innereien?

Auch innere Organe wie Leber, Pansen, Niere, Herz, Milz oder Lunge enthalten reichlich Bindegewebe und sollten daher nur in Maßen verfüttert werden. Für viele Hunde sind sie trotzdem ein Leckerbissen, zudem steuern sie der Ration wichtige Vitamine und Mineralien bei.
Besonders beliebt ist Leber – bei Hunden, weil sie lecker schmeckt, bei Hundehaltern, weil sie reich an Vitamin A, aber auch an Vitamin B3 (Niacin), Zink und Kupfer ist.
Soll Leber als natürliche Ergänzung von Kupfer dienen, muss sie täglich unter das Futter gegeben werden. Als Quelle für Vitamin A reicht die Gabe einmal pro Woche, da das fettlösliche Vitamin im Körper gespeichert wird.
  • Zur Vermeidung einer Überversorgung mit Vitamin A solltest du deinem Hund nicht mehr als 0,5–1 g Leber pro kg Körpergewicht und Tag geben.
  • Leber steht nur einmal pro Woche auf dem Speiseplan? Dann kannst du das Siebenfache der erlaubten Tagesmenge unter die Ration mischen. Das erleichtert die Portionierung.

Geschlinge besteht aus Speiseröhre, Kehlkopf, Luftröhre und Lunge. Kehlkopf und Luftröhren haften oftmals Anteile von Schilddrüsengewebe an. Die darin gespeicherten Hormone sind noch aktiv und können zu Unruhe, vermehrtem Hecheln und Abmagerung bei gutem Appetit führen. Solltest du diese Anzeichen bei deinem Hund feststellen, einfach auf den Innereienmix verzichten. Lunge allein kannst du weiterhin geben.
fisch für hunde welcher fisch ist gut

Auch sehr lecker: Fisch!

Sein hoher Anteil an hochwertigen Proteinen macht Fisch zu einem adäquaten Ersatz für Fleisch. Du kannst also den Fleischanteil im Futter komplett oder auch nur teilweise durch Fisch ersetzen.
  • Wie bei Fleisch gilt es auch hier die verschiedenen Fettgehalte der einzelnen Fischsorten zu beachten.
  • Süßwasserfische haben einen deutlich geringeren Jodgehalt als Seefische.
  • Seefische liefern nicht nur Jod, sondern auch Vitamin A und D.
  • Fettreichere Sorten punkten zusätzlich durch ihren hohen Gehalt an Omega-3-Fettsäuren wie EPA und DHA.

Einziger Nachteil: Roher Fisch enthält Thiaminase, ein Enzym, das Vitamin B1 spaltet und somit zerstört. Bei häufiger Gabe von rohem Fisch kann es deshalb zu Mangelerscheinungen kommen. Darum solltest du rohen Fisch nur einmal pro Woche anbieten. Gekocht darf er dagegen durchaus öfter im Hundenapf landen, da die Thiaminasen durch den Kochvorgang inaktiviert werden.

Wie viel Fleisch braucht mein Hund?

Wie viel Fleisch du deinem Hund pro Tag füttern solltest, lässt sich nicht pauschal sagen. Denn der Energie- und Eiweißbedarf deines Vierbeiners wird von verschiedenen Faktoren beeinflusst:
  • Neben dem Alter spielen auch das Gewicht, die körperliche Aktivität und andere individuelle Faktoren eine Rolle.
  • Je nach Fettgehalt brauchst du mehr oder weniger Fleisch.
  • Fleisch muss nicht der einzige Energieträger sein! Je nach Zusammensetzung des Futters steuern auch Fisch, Milchprodukte, Eier, Fette und evtl. Kohlenhydrate Kalorien bei. Dementsprechend verringert sich dann die benötigte Fleischmenge.
Nur so viel, wie nötig!
Warum den Fleischanteil in der Fütterung des Hundes nicht so weit reduzieren, dass Protein zwar ausreichend, aber nicht im Übermaß zur Verfügung steht? Eine Eiweißüberversorgung hat für deinen Hund keinerlei Vorteil. Mit reduzierter Fleischmenge leistest du aber einen Beitrag zum Tier- und Umweltschutz.

Der Hund lebt nicht von Fleisch allein

Du kannst zwischen verschiedenen Fleischsorten wählen, Innereien dazu füttern und Fisch als Alternative zu Fleisch anbieten. Allein schon dadurch ergeben sich viele unterschiedliche Möglichkeiten, wie du das Futter deines Hundes zusammenstellst. Dies berücksichtigen auch unsere Grundrezepte, die dir Spielraum bei der Wahl der Zutaten lassen.
Doch es gibt auch Hunde, die Abwechslung im Futternapf nicht schätzen oder nicht so gut vertragen. Falls dein Hund dazugehört, ist das auch kein Problem. Das Fleisch verschiedener Tiere bringt dennoch ähnliche Nährstoffe in die Ration ein. Du musst also nicht zwischen den Sorten abwechseln, damit dein Hund alle nötigen Nährstoffe bekommt.
Rot oder weiß?
Egal welches Fleisch – der Gehalt an Mineralien (Phosphor und Kalium) und Vitaminen (B-Vitamine) ist bei allen Sorten ähnlich, mit einer Ausnahme: „Rotes“ Fleisch von Rind, Lamm, Pferd und Wild enthält mehr Eisen als das „weiße“ Fleisch von Huhn oder Pute.

Entscheidend ist vielmehr, dass dein Hund nur durch (rohes) Fleisch nicht bedarfsdeckend versorgt werden kann. Für eine ausgewogene Ernährung brauchen Hunde neben einer Proteinquelle auch

  • eine Ballaststoffquelle, zum Beispiel Gemüse, Obst oder andere Faserstoffe
  • Vitamine und Mineralien
  •  Öle zur Versorgung mit essenziellen Fettsäuren.

Darum sieh dich weiter um bei unserem 1 × 1 der Zutaten!