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dürfen hunde eier und milchprodukte essen

Willkommene Abwechslung – Milchprodukte und Eier für Hunde

Auch wenn sie nicht so ganz dem natürlichen Beuteschema des Wolfes entsprechen – eine maßvolle Verfütterung von Milchprodukten und Eiern hat für unsere vierbeinigen Freunde durchaus ihre Vorzüge!

Warum Milchprodukte

Von Natur aus sind Hunde auf die Ergänzung von Milchprodukten in ihrem Futter nicht angewiesen. Allerdings gibt es auch keinen Grund, ihnen diese gänzlich vorzuenthalten. Denn hinsichtlich der Nährstoffversorgung punkten Milchprodukte durch:

  • Hochwertige Proteine: Aufgrund ihres hohen Anteils an hochwertigen Proteinen stellen Milchprodukte eine ausgezeichnete alternative Eiweißquelle dar und können einen Teil der täglichen Fleischportion ersetzen. Das sorgt für Abwechslung im Napf und hilft, Fleisch einzusparen. Ein Pluspunkt in Sachen Tierschutz!
  • Mineralien und Vitamine: Neben Mineralien wie Kalzium, Phosphor, Kalium, Natrium und Magnesium sind minimale Mengen von Eisen und Zink enthalten, dazu geringfügig B-Vitamine und Vitamin A – zu wenig für eine bedarfsdeckende Fütterung, es braucht also noch weitere Ergänzungen.

Milchprodukte enthalten aber auch Milchzucker (Laktose). Und gerade der Milchzucker stellt den limitierenden Faktor bei der Verfütterung von Quark, Joghurt & Co. dar …


hunde laktose

Die Sache mit der Laktose

Milchzucker wird im Dünndarm mithilfe eines Enzyms gespalten, das allerdings nur Welpen während der Säugephase in ausreichendem Maße zur Verfügung steht. Mit zunehmendem Alter der Tiere nimmt die Bildung der sogenannten Laktase ab, weshalb der in Milchprodukten enthaltene Milchzucker nur noch zu einem geringen Anteil im Dünndarm verdaut werden kann.

Unverdauter Milchzucker gelangt in den Dickdarm, dessen Bakterien dann für die weitere Verarbeitung sorgen. Die dabei entstehende Milchsäure zieht Wasser in den Darm und kann demzufolge zu weichem Kot oder Durchfall führen.


Alles eine Frage der Menge

Die Frage „Vertragen Hunde Milchprodukte?“ kann also prinzipiell mit „Ja“ beantwortet werden. Nur eben nicht in unbegrenzter Menge. Wie viel du deinem Hund geben kannst, müsst ihr gemeinsam ausprobieren.

Du willst wissen, mit welchen Mengen du starten könntest? Ein 10 kg Hund kann zu Beginn 50 g Milchprodukte bekommen, ein 20 kg Hund 150 g, bei einem 40 kg Hund gehen auch mal 300 g.

Maximal werden 20 ml Milch pro Kilogramm Körpergewicht und Tag empfohlen. *Zentek

Da die Laktosegehalte verschiedener Milchprodukte jedoch erheblich variieren können, bieten diese Empfehlungen nur eine grobe Orientierung. Warum also nicht gleich auf laktosefreie Produkte umsteigen? Glücklicherweise gibt es im Handel inzwischen eine Vielzahl unterschiedlicher laktosefreier Milchprodukte. Bei der Auswahl musst du dann nur noch den Fettgehalt im Auge behalten, je nachdem, ob dein Vierbeiner etwas auf die schlanke Linie achten muss oder nicht.

Milchprodukte als Calciumquelle?

Im Gegensatz zum Menschen kommt Milchprodukten bei Hunden keine große Bedeutung als Calciumlieferanten zu. Das liegt daran, dass Hunde einen deutlich höheren Calciumbedarf als der Mensch haben. In den Mengen, in denen Milchprodukte für den Hund verträglich sind, leisten Hüttenkäse, Joghurt & Co. keinen nennenswerten Beitrag zur Calciumversorgung deines Vierbeiners. Dazu braucht es eine bessere Quelle. Und damit wären wir beim Ei!

Milchprodukte für Hunde I Futtermittelkunde

Allerlei vom Ei

Eier sind für Hunde Powerfood! Hart gekocht kannst du wirklich alles davon für die Fütterung deines Hundes verwenden.

Die Schale besteht zu 98 % aus Calciumcarbonat. Damit ist sie eine hervorragende Quelle für reines Calcium, ohne dem Futter zusätzlich Phosphor beizusteuern (Knochenfütterung!). Im Mörser oder mithilfe eines Pürierstabs zu feinem Pulver zerrieben, lässt sie sich fein dosieren, zudem werden Verletzungen durch scharfe Kanten vermieden.


„Mengenlehre“

Je nach Größe des Hühnereies wiegt dessen Schale 5 bis 8 Gramm.

Ein Teelöffel fasst etwa 5 Gramm Eierschalenpulver, was in etwas 1800 mg Calcium entspricht.

Der Eidotter liefert hochverdauliche Fette und ist reich an ungesättigten Fettsäuren, darunter auch Linolsäure, eine für den Hund essenzielle Omega-6-Fettsäure. Neben Phosphor und Zink enthält das Eigelb zudem 13 unterschiedliche Vitamine. In nennenswerten Mengen sind insbesondere Vitamin A, D und Biotin zu finden.

Gekocht oder gebraten versorgt das Eiklar deinen Hund mit hochwertigen Eiweißen.


Das Gelbe vom Ei

Im Rahmen der Rohfütterung können Eier dagegen nur bedingt Verwendung finden.

Rohes Eiklar enthält Avidin, eine Eiweißverbindung, die die Aufnahme von Biotin blockiert. Dazu kommt ein Trypsinhemmer, der die Proteinverdauung hemmt und deshalb zu weichem Kot und Durchfall führen kann. Ein rohes Ei pro Woche ist kein Problem, doch du solltest besser nicht drei rohe Eier pro Tag verfüttern. Da sowohl Avidin wie auch der Trypsinhemmstoff durch Erhitzen zerstört und unwirksam werden, gehört Eiweiß bei regelmäßiger Gabe nur gekocht oder gebraten in den Hundenapf.

Willst du deinen Hund jedoch ausschließlich roh ernähren, dann nur rohes Eigelb unter das Futter mischen und auf das Eiklar verzichten. Oder noch besser: ein Spiegelei braten! Schmeckt megalecker und alle probleme sind gelöst: Das Eiweiß ist gekocht, das Eigelb so gut wie roh …


Vorsicht, Salmonellen!

Bevor du rohe Eierschalen zu Pulver zerreibst und als Calciumergänzung unter das Futter mischst, solltest du sie sicherheitshalber für 10 Minuten bei 70 °C im Backofen erhitzen. Dadurch werden Salmonellen zuverlässig abgetötet.

Wie oft und wie viel?

Die Frage, wie oft du deinem Hund Eier verfüttern kannst, hätten wir also geklärt: Bei Rohfütterung einmal pro Woche, gekocht oder gebraten durchaus täglich.

Bleibt die Frage nach dem „Wieviel“! Diese lässt sich allerdings nicht so pauschal beantworten. Bei BARF und Selbstgekochtem sind Eier leckeres Beiwerk, bei vegetarischer Fütterung ersetzen sie die Fleischportion als alternative Eiweißquelle. Klar, dass du Eier dann regelmäßig und in größeren Mengen verfüttern musst. Oder verwendest du zusätzlich auch Käse oder Milchprodukte als Proteinlieferanten?

Die verfütterte Eimenge hängt also von verschiedenen Faktoren ab. Klar ist jedoch, dass die Gabe von Eiern nicht zur Verstopfung führen darf. Demnach dürfte ein Hund mit 10 kg Körpergewicht etwa ein halbes Ei Pro Tag fressen, ein Hund mit 20 kg verträgt auch mal zwei bis drei Eier …