Zu viel Protein führt zu schnellem Wachstum?

Im Internet und in vielen Köpfen hält sich das Gerücht, dass Welpen durch einen Eiweißüberschuss zu schnell wachsen. Dieser Mythos ist weit verbreitet aber nicht korrekt. Ein schnelles Wachstum entsteht durch einer Überversorgung mit Energie, die gefütterte Eiweißmenge ist unerheblich. Das beschleunigte Wachstum führt zu starkem Druck und Zug auf die noch wenig mineralisierten und damit weichen Knochen. Es kann unter anderem aus diesem Grund zu Fehlstellungen kommen.

Ursprung des Mythos

Das Gerücht, dass eine proteinreiche Ernährung zu schnellem Wachstum und Skelettproblemen führt, entstand aus einer Studie von 1974 von Hedhammar, Krook et al. Hierbei durften junge Doggen so viel energie- und eiweißreiches (36 % Rohprotein) Futter fressen, wie sie wollten. Die Tiere nahmen deutlich mehr Energie, Protein, Calcium und Vitamin D auf, als nötig gewesen wäre. Es kam bei diesen Tieren zu Skelettproblemen. Aus dieser Studie ließ sich aber nicht schließen, ob die Skelettprobleme durch die Überversorgung mit Protein oder Energie oder einem anderen Nährstoffen entstanden.

1991 wurde eine weitere Studie durchgeführt, um diese Frage besser zu beantworten. Hierzu wurden junge Doggen mit der gleichen angepassten Energiemenge gefüttert, aber der Gehalt vom Rohprotein im Trockenfutter variierte zwischen 15 % und 32 %. Bei keinem der Tiere kam es zu Wachstums- oder Skelettstörungen trotz der hohen Proteinversorgung.