Die Auswirkungen von Übergewicht
Endlich Sommer – und das nicht nur auf dem Kalender! Sommer, Sonne, Hitze und die oftmals damit einhergehende Schwüle sind jedoch nicht für alle gleichermaßen erfreulich und machen gerade unseren vierbeinigen Gefährten oft schwer zu schaffen. Schließlich können sie ihren Pelzmantel nicht einfach in den Schrank hängen. Besonders belastend: überflüssige Pfunde, die als zusätzliche „Isolierschicht“ wirken. Was also tun, wenn sich beim Sprung in das kühlende Nass herausstellt, dass der eigene Hund nicht nur plüschig, sondern „pfundig“ gut drauf ist?
Circa 40–60% der in Tierarztpraxen vorgestellten Tiere sind zu dick. So sind beim Streicheln die Rippen nicht mehr fühlbar, ein leichter Ansatz eines Hängebauchs ist zu erkennen und die Taille ist kaum oder gar nicht mehr sichtbar.
Die überflüssigen Pfunde sind nicht nur schwer zu tragen für die Gelenke, sondern können auch schwere Folgen für das Herz-Kreislaufsystem und den Stoffwechsel haben, z. B. durch Begünstigung der sogenannten „Zuckerkrankheit“ (Diabetes mellitus). Dies sind jedoch nur einige Beispiele von vielen.
Das wohl erschreckendste ist allerdings, dass nach dem aktuellen Wissensstand eine dicke Katze und ein dicker Hund im Durchschnitt zwei Jahre kürzer leben als ihre idealgewichtigen Artgenossen.
FDH ist „out“
Wesentliche Voraussetzung für eine Gewichtsreduktion ist – wen wundert’s – eine Drosselung der Energiezufuhr, und zwar auf etwa 60 % des Erhaltungsbedarfs. Eine naheliegende Maßnahme wäre, dem vierbeinigen Moppelchen einfach etwas weniger von seinem bisherigen Futter anzubieten. Hier frei nach dem Motto „Friss die Hälfte!“ vorzugehen, wäre jedoch ein verhängnisvoller Fehler. Denn mit der Futtermenge halbiert sich auch der Nährstoffgehalt der Ration. Soll also tatsächlich das bisherige Futter beibehalten und nur in geringerer Menge angeboten werden, so lohnt es sich, die Ration bilanzieren und hinsichtlich der Nährstoffversorgung optimieren zu lassen, damit nicht noch Nährstoffmängel hinzukommen.
Alternativ steht im Handel eine Vielzahl sogenannter „Diätfutter“ bereit, die bei einem verminderten Kaloriengehalt dennoch alle wichtigen Nährstoffe, Vitamine und Mineralien enthalten.
Leichte Kost an heißen Tagen
Bei selbst zubereiteten Rationen lässt sich die Energiezufuhr in gewissen Grenzen durch die Auswahl entsprechender Zutaten steuern. Wählen Sie magere Fleischsorten wie Huhn und Pute, bieten Sie statt Lachs und Makrele besser Kabeljau oder Rotbarsch an und garnieren Sie die Mahlzeit mit fettarmem Hüttenkäse anstelle von Sahnequark. Öle müssen jedoch auch der Diätnahrung in der erforderlichen Menge zugesetzt werden (0,5 g/kg Körpergewicht und Tag), denn sie liefern lebensnotwendige ungesättigte Fettsäuren. Daher lässt sich auch bei selbst zubereiteten Rationen eine effektive Verminderung der Energiezufuhr meist nur durch eine Reduktion der Futtermenge erreichen. Eine Überprüfung und ggf. Anpassung der Nährstoffversorgung ist hier also gleichfalls ratsam. Am besten lassen Sie die aktuelle Ration kurz von uns anpassen. Kontaktieren Sie uns hierfür.
Gesunde Sattmacher
Sorgen Sie zudem für viel frisches Obst und Gemüse! Darin enthalten sind pflanzliche Faserstoffe wie Zellulose. Diese sind nahezu unverdaulich und tragen deshalb nicht nennenswert zum Kalorienangebot im Futter bei. Durch ihr hohes Wasserbindungsvermögen quellen sie jedoch im Verdauungstrakt auf, was zum einen für ein gewisses Sättigungsgefühl sorgt, zum anderen dazu beiträgt, dass die Magen-Darm-Tätigkeit so recht in Schwung kommt. Und durch die kürzere Verweilzeit im Darm, wird die Nährstoffaufnahme etwas herabgesetzt. Prinzipiell kann der Anteil von Obst und Gemüse beliebig erhöht werden, entscheidend ist allein, wie viel Ihr Vierbeiner akzeptiert und verträgt.
Besonders kalorienarm sind dabei: Salat, Gurke, Chinakohl, Mangold, Spinat, Sellerie, Tomaten, Fenchel, Paprika, Zucchini.
Bei einer hohen Gemüsemenge empfiehlt es sich, die „Grünkost“ klein zu raspeln, mit kochendem Wasser zu übergießen und für 10 Minuten stehen zu lassen. Eine Alternative sind Obst- und Gemüseflocken, die vor der Zugabe zur Ration nur für 5-10 Minuten in der vierfachen Menge an Wasser eingeweicht werden müssen. Übrigens: Bei eher „skeptischen“ Tieren lässt sich Zellulose auch als geschmacksneutrales Pulver unter das Futter mischen.
Leckerli erlaubt
Keine Frage, auf Leckerli kann bzw. muss auch im Rahmen einer Reduktionsdiät nicht komplett verzichtet werden. Doch bitte nur in Maßen und figurbetont. Wählen Sie vorzugsweise fettarme und damit kalorienarme Produkte aus oder greifen Sie auf Obst- oder Gemüsewürfel als kalorienarme Alternative zurück.
Ausreichend Bewegung
Trotz sämtlicher diätetischen Maßnahmen lässt sich das Traumgewicht nur erreichen und vor allem auch halten, wenn Sie Ihrem Vierbeiner ausreichend Bewegung verschaffen. Vielleicht lässt sich Ihr Stubentiger ja zu einem fröhlichen Katz-Maus-Spiel mit der Federangel überreden?! Und ausgedehnte Spaziergänge an lauen Sommerabenden verhelfen nicht nur dem Hund zur perfekten Bikinifigur!
Gerne berät Sie unser Ernährungsberater-Team von Futtermedicus, ob das Diätfuttermittel für Ihren Hund oder Ihre Katze passend ist oder berechnet Ihnen eine Ration nach Ihren Wünschen, so dass es bei Ihrem Tier zu einer Gewichtsreduktion kommen kann. Gewünscht ist dabei ein Verlust pro Woche von ca. 1-2 % des aktuellen Körpergewichts.
Bildnachweise:
Fotolia.com, 12446699, © A_Bruno